Am Sonntag, den 16. 05. 2021 wurde die Freiwillige Feuerwehr Laa/Thaya zu einem Brandalarm in Laa alarmiert. Vier Fahrzeuge mit mehr als 20 Kameraden rückten in kürzester Zeit aus. Am angegebenen Ort des Geschehens waren die Bewohner des Hauses sehr verwundert, das die Feuerwehr mit Tatütata vor dem Haus steht. Nach Erkundung der Lage durch den Einsatzleiter und Nachfrage bei der Bereichs-Alarmzentrale in Mistelbach erhielten wir nach kurzer Zeit die Rückmeldung, das es sich höchstwahrscheinlich um einen Scherzanruf handelt. Es wurden Straßen mit ähnlich klingenden Namen abgesucht, jedoch kein Feuer entdeckt. Die zwei bereits ausgerüsteten Atemschutztrupps konnten ihre Masken herunternehmen und die Kameraden rückten wieder ein.
Lustig fand das niemand. Mehr als 20 Menschen haben sich im Gefahr gebracht, denn jede Alarmfahrt birgt ein erhöhtes Risiko. In der Zeit hätten wir anderen, die unsere Hilfe benötigt hätten nicht sofort helfen können, da die Kräfte der FF Laa bei diesem Einsatz gebunden waren. Die Kameraden stellen ihre Einsatzbereitschaft freiwillig und ohne Vergütung zur Verfügung, also haben auch diese 24 Menschen am Sonntag ihre Familien überraschend verlassen, um anderen in Not geratenen zu helfen. Diese Einsatzfahrt stellt einen Wert von über EUR 1.000 dar, würde diese verrechnet werden. Die Gelder gehen übrigens in die Ausrüstung und Erhaltung dieser und nicht an die Feuerwehrmitglieder!
Wir stellen unsere Hilfsbereitschaft freiwillig und kostenlos zur Verfügung und dürfen auch den Respekt erwarten, dass diese nur in Anspruch genommen wird, wenn wirklich jemand Hilfe benötigt und nicht einen Streich spielen möchte. Da dieser ‚Streich‘ ein Strafrechtsdelikt darstellt, der mit bis zu sechs Monaten Freiheitsentzug geahndet wird, hat die Polizei die Ermittlungen in diese Richtung aufgenommen.
Wir werden immer, wenn wir gerufen werden, ausfahren um zu Helfen, auch wenn jede zweite Ausfahrt ein Streich sein sollte. Denn wir können nicht feststellen, ob es sich beim Anrufer um einen vermeintlichen Scherzbold handelt, oder jemand wirklich Hilfe benötigt. Und das auch weiterhin freiwillig.
Photo by Markus Winkler on Unsplash